Oft werde ich bei der Maschinenwahl gefragt: „Was können Sie
mir für eine Maschine empfehlen?“ Dann kommt auch prompt von mir die
Gegenfrage: “Was brauchen Sie und was wäre so ein Wunsch?“
Es ist wirklich sehr schwer, genau die Richtige zu finden.
Es gibt Maschinen, die sollten nicht so schwer sein, weil sie mit zu den Kursen
geschleppt werden. Dafür verzichtet man dann auf den Komfort und manchmal auch
auf Leistung. Und dann sind da die Maschinen, die die Wünsche größtmöglich
abdecken. Mit der Auswahl dieser Maschinen muss man sich also in Ruhe
beschäftigen.
Da ich nun nicht über so
einen riesigen Maschinenpark und schon gar nicht der neusten Maschinen verfüge,
war es mir eine Freude, eine dieser Wunschmaschinen zu testen.
Sie hat so einige Dinge, die man auf einer Wunschliste
findet (hier eine Auswahl):
- Großer Durchgang
- Sehr gute Beleuchtung
- Automatischer Fadenabschneider
- Nadelstoppposition
- Regulierung der Geschwindigkeit (Schneckentaste)
- Lieblingssticheinstellung
- Automatischer Abschalttimer
- Starker Motor
- Ruhiger Lauf
- Viel Zubehör
- Obertransport
- Viele Zierstiche
- Viele Knopflöcher
- Programmieren von Musterkombinationen und Monogrammen
Das sind auch die Dinge, auf die ich bei meinen eigenen Maschinen
viel Wert lege.
Wichtig ist für mich
auch, dass ich die Maschine fast intuitiv bedienen kann. Ich schaue nur im
Notfall in die Bedienungsanleitung. Sicher muss man die Beschreibung am Anfang
durchsehen, aber die einfachen Dinge müssen sich alle von selber ergeben.
So ist es nun bei der
Janome MC 6700 P. Sie hat das alles und ein wenig mehr. Im Laufe des Tests habe ich
sie bei meinen Näharbeiten ausführlich ausprobiert.
So habe ich Patchworkdecken genäht und gequiltet. Dazu
wurden verschiedene Füßchen genommen. Verwendet habe ich den Patchworkfuß „O“,
den Obertransportfuß oder den Fuß für das freie Quilten. Als Ergänzung zu den
vorhandenen Füßchen habe ich hier das Ergänzungsset mit dem Rulerfuß verwendet.
Damit bekommt man mit etwas Übung schöne gerade oder geschwungene Linien.
Bei den Taschen habe ich es mal mit etwas dickeren Stoffen und Leder probiert. So kamen ganz schnell mal zwei Lagen Leder, Thermolam und zwei Lagen Stoff aufeinander. Das ging ganz problemlos. Gefehlt hat mir an dieser Stelle der schmale Obertransportfuß. Diesen würde ich jedem empfehlen, der diese Maschine kauft.
Ich habe auch bei meinen Taschen einen Reißverschluss
eingenäht. Das Füßchen dazu ist etwas anders, deshalb habe ich ausnahmsweise in
die Bedienungsanleitung geschaut. Ich weiß nicht, aber die Leute, die dieses
Heft geschrieben haben, kennen wohl nur Reißverschlüsse in Hosen. Eine
Beschreibung, wie man diese in eine Hose oder Rock einnäht, ist mir noch nicht
untergekommen. Das finde ich ein wenig deplatziert. Eine einfache Beschreibung
für einen normalen Reißverschluss wäre vollkommen ausreichend und nicht so
verwirrend.
Also habe ich bei der letzten Tasche wieder intuitiv
gearbeitet und die Nase nicht in das Heft gesteckt. Beim Nähen einer
Reisetasche wollte ich noch einmal alles probieren, was ich so brauche. Der
starke Motor brachte mich auch über die dicksten Stellen (2 mal Soft &
Stable, 1 mal Gurtband, 8 Lagen Stoff). Auch die Reißverschlüsse waren kein
Problem. Auf einer Tasche habe ich ein Stickmuster „handmade“ aufgestickt. Bei
einer Füßchenbreite von 9mm kein Problem.
Auch ganz zarte und
dünne Stoffe kamen unter die Nadel. Manch einem sagt Pojagi etwas. Ich habe es
mit Seide Pongèe 09 ausprobiert. Klappt. Mit einer entsprechend dünnen Nadel
z.B. auch einer Microtex geht es ganz wunderbar.
Solche Projekte brauchen ja doch einige Zeit. So habe ich
dann nicht ganz so viel geschafft. Ein kleines Projekt habe ich noch gemacht,
um die Zierstiche zu zeigen. Sie sind wirklich schön und anders als bei manch
einer anderen Maschine, musste ich nichts an der Fadenspannung regulieren.
Das ist nun mein vorläufig abschließender Testbericht. So
ein paar Sachen sind noch nicht fertig. Aber auch diese Aufgaben wird sie mit
Bravour meistern Davon bin ich überzeugt.
Mein Fazit:
Eine wirklich gute Maschine, leistungsstark, mit viel
Zubehör, welche ich gerne empfehlen werde. Das Preis/Leistungsverhältnis ist
sehr gut. Für Patchworker und Quilter würde ich den zusätzlichen Kauf des
schmalen Obertransportfußes empfehlen.
Ich möchte mich bei der Firma Diermeier in Cham ganz herzlich dafür bedanken, die Maschine testen zu dürfen.
Gut zu wissen, falls man mal eine Dritt- oder Viertmaschine braucht. Grüße von Rela
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